Die Gemeinderatssitzung im September war für Schwarzenbruck wieder einmal besonders – und das nicht nur aufgrund der 37 (!)Tagesordnungspunkte, die über die Verwendung von Steuergeldern im siebenstelligen Bereich entschieden haben. Auch drei Brückensanierungen bzw. Neubauten sorgten für intensive Diskussionen. Doch die von der Rathausspitze vorgelegten Unterlagen erwiesen sich leider wieder mal als alles andere als entscheidungsreif.

Ein Beispiel: In der Vorlage wurde gefordert, der Gemeinderat solle über den Neubau einer Fußgängerbrücke beraten und entscheiden. Allerdings lagen keine genauen Kosten vor, da die Statik und die damit verbundenen Stahlmassen noch unklar waren. Ein weiteres Zitat lautete: „Der Gemeinderat möge entscheiden, ob der Fußgängersteg im Schwarzachtal erneuert werden soll“, wobei auch hier keine Kosten oder Alternativen vorgestellt wurden. Wie soll man in solchen Fällen eine fundierte Entscheidung im Sinne der Bürger und Steuergelder treffen?

Ein Mitglied unserer Fraktion stellte schließlich die berechtigte Frage, ob auch Brücken mit dem Einsatz von Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) geprüft wurden. Die Antwort war ernüchternd: Diese Lösung war der Rathausspitze weder bekannt noch wurde sie geprüft – obwohl viele moderne Städte und Kommunen (Chemnitz, Taucha, Münster u.v.m.)  GFK als langlebigste, wartungsärmste und nachhaltigste/Umweltfreundlichste Lösung nutzen. Überraschend und enttäuschend war die Reaktion eines SPD-Ratsmitglieds, der die Prüfung dieser neuen Option kurzerhand als „schwachsinnig“ abtat, ohne inhaltliche Argumente vorzubringen oder beruflich entsprechend qualifiziert zu sein. Bemerkenswert ist, dass dieses Ratsmitglied auch im KZV tätig ist.

Glücklicherweise gelang es uns mit Unterstützung einiger anderer Räte, darunter auch den Grünen, eine Mehrheit dafür zu gewinnen, zunächst die Kosten sowie verschiedene Alternativen gründlich zu erarbeiten. Damit wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer sachlichen und verantwortungsbewussten Entscheidungsfindung getan.