CSU-Delegation besuchte die Schwarzenbrucker Gemeindewerke
Eingeladen von der „Gemeindewerke Schwarzenbruck GmbH“ (GWS) traf die CSU-Delegation, bestehend aus Gemeinderäten, kandidierenden Gemeinderäten und mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Markus Holzammer an der Spitze in Feucht einen Geschäftsführer, der engagiert die Geschichte unseres kommunalen Energieversorgers darstellte, aber auch ihre Probleme schilderte und diskutierte: Raimund Vollbrecht.
Vollbrecht ist seit nunmehr 8 Jahren Geschäftsführer und hat vorher als Kaufmännischer Leiter die Gründung unserer Gemeindewerke im Jahr 2005 begleitet. Waren die Werke vorerst nur im Bereich Stromversorgung tätig, so ist das Unternehmen mit der Übernahme der Gasversorgung im Jahr 2014 und dem Kauf des Stromnetzes in Rummelsberg deutlich gewachsen.
Auf dem Strom- und Gasmarkt herrscht nach wie vor ein großer Wettbewerb. Hier sind auch „Billiganbieter“ zu finden, die zunächst mit einmaligen Bonuszahlungen locken, um dann in den Folgejahren die Preise deutlich zu erhöhen. Die Einsparungen aus dem ersten Jahr sind dann längst wieder verloren. Dass dies mittlerweile auch die Kunden durchschauen, zeigen die zunehmenden Insolvenzen dieser Anbieter.
„Natürlich kann die GWS nicht der billigste Energieversorger auf dem Markt sein. Wir scheuen aber keinen Preisvergleich. Wir möchten mit Kundennähe und vor allem unserem Engagement für die Gemeinde Schwarzenbruck punkten“, so Vollbrecht.
Für Schwarzenbruck sind die eigenen Gemeindewerke sehr viel wert. Als rein kommunales Unternehmen ist die Einflussnahme der Kommune jederzeit gegeben. Gewinne fließen nicht in ferne Konzernzentralen, sondern bleiben in der Region. Auch die Vergabe von Aufträgen an das örtliche Handwerk sind ein wesentlicher Pluspunkt eigener Werke.
Erfolgsgeschichte benötigt bessere Informationsstrategie
Da die GWS „nah am Kunden“ sein möchte – Vollbrecht telefoniert auch schon mal auch am Wochenende mit den Bürgerinnen und Bürgern – sucht er die Öffentlichkeit. „Wir brauchen den Zusammen-halt in der Gemeinde und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Schwarzenbruck“, sagt er.
Dabei ist die GWS bei näherem Hinsehen eine Erfolgsgeschichte: Innerhalb kurzer Zeit nach der Gründung ist es gelungen, über 50 Prozent der Haushalte als Kunden zu gewinnen. Nun ist die Aufgabe, dies auch in der Gasversorgung zu erreichen.
Das Vermögen beläuft sich nach der Übernahme des Gasnetzes und des Stromnetzes in Rummelsberg auf mittlerweile rund sieben Millionen Euro. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir als kommunales Unternehmen im Eigentum der Gemeinde und somit auch mittel-bar im Eigentum der Bürgerinnen und Bürger stehen. Dieser hohen Verantwortung sind wir uns jederzeit bewusst“, so der Geschäftsführer.
Beim Preis können nur 25 Prozent reguliert werden
Bei der Preisgestaltung erklärt der geborene Fürther einen klaren, aber auch schwierigen Sachverhalt: „Über 50 Prozent des Strompreises sind Steuern und staatliche Abgaben. Hier sind wir als „Inkassobüro“ des Staates tätig. Ein weiterer Anteil von ca. 25 Prozent be-steht aus den Netzentgelten, die staatlich reguliert sind. Somit können wir nur noch 25 Prozent des Strompreises selbst beeinflussen.“ Und doch hat sich die GWS erfolgreich entwickelt. Im Jahr 2018 wurden 12 Millionen Kilowattstunden verkauft, hiervon 70 Prozent an die privaten Haushalte.
In einer sich anschließenden regen Diskussion mit dem energiepolitischen Sprecher der CSU, Toni Boller, war schnell klar: Während Klimaschutz und Energiewende im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion stehen, kommt die Versorgungssicherheit viel zu kurz. Spätestens mit dem Kohleausstieg werden zusätzliche Gaskraftwerke als Reserve benötigt, damit auch Dunkelphasen überbrückt werden können. „Bei Windstille, Kälte und schneebedeckten Solarmodulen wird sonst ein Blackout mit katastrophalen Folgen wahrscheinlich“, sagte Boller, der am 30. Januar in den Schwarzenbrucker Schwarzachstuben einen Vortrag über die deutsche Energiepolitik halten wird, zu dem die Stellvertretende CSU Vorsitzende und Gemeinderatskandidatin Petra Hopf (r. im Bild) Raimund Vollbrecht einlud. NP
Die CSU-Delegation mit GWS-Geschäftsführer Raimund Vollbrecht (2.v.l. stehend) und Bürgermeisterkandidat Markus Holzammer (r. stehend).
Foto: CSU