Für die CSU verweist Markus Holzammer auf das Machbare
Einer wahren Mammutbefragung von über drei Stunden durch Moderator Thomas Donhauser, später durch das Publikum, sahen sich in der vollbesetzten Bürgerhalle jüngst die drei Bürgermeisterkandidaten Mario Rubel (parteilos), Sebastian Legat (SPD) und Markus Holzammer für die Christliche Soziale Union ausgesetzt.
Ein Jahr nach der letzten Sitzung „forderte“ die Bürgerinitiative „B8“ Rechenschaft nicht nur von den Kandidaten für die Kommunalwahl im nächsten Frühjahr, sondern auch von Bürgermeister Bernd Ernstberger. Der nannte eingangs zwei für die Initiative wesentliche Fakten: Zum einen unterliege eine Bundesstraße dem staatlichen Bauamt Nürnberg, nicht der Gemeindeverwaltung, und zweitens seien insgesamt 112.000,- Euro für verschiedene Maßnahmen ausgegeben worden, unter anderem, dafür, die Initiative wirtschaftlich am Leben zu erhalten. Vorschläge der „B8-ler“, Dauerblitzer einzurichten, belehrte Ernstberger, seien in Bayern verboten, zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen hätten ein wirtschaftliches Minus von 7000,- Euro für die Verwaltung erbracht. Messwerte bezüglich der Feinstaubbelastung seien ebenso wie die der Stickoxide unterhalb der Grenzwerte geblieben.
Wie also bei der Initiative Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen, so argumentierte auch ihr (grüner) parteiloser Kandidat Rubel: Für Ihn war „Kommunikation“ mit den Behörden, insbesondere in Nürnberg, solange ein Thema, bis selbst SPD-Kandidat laut und nachdrücklich darauf hinwies, dass dort mit Gesprächen nichts zu erreichen sei. Mehr Möglichkeiten sah Legat da schon bei Markus Holzammer, der darauf hinwies, seine Kontakte zum Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel sowie zu Innenminister Joachim Hermann seien auf dem Weg, aber naturgemäß langwierig wegen der Nicht-Berücksichtigung im Bundesverkehrswegeplan. Bis dahin sprach Holzammer, seit 18 Jahren Gemeinderatsmitglied und Vorsitzender des Finanzausschusses, von dem vorhandenen Flüsterasphalt, von einer Tempo 30-Regelung oder auch Schallschutzfenstern für die Anwohner.
Argumentierte realitätsbezogen und Bürgernah: Markus Holzammer, CSU-Bürgermeisterkandidat
Die weiten Wege zu Einkaufszentren möchte Rubel durch eine neue Mobilität lösen: Ein Lastenfahrrad, das er auch gleich mitgebracht hatte. Ein Vorschlag, der nicht wirklich Anklang fand, sondern eher an die Abschaffung von Autos, einen alten Traum der Grünen, erinnerte. Dagegen waren sich Legat und Holzammer einig, das Bus- und Bahnangebot zu verbessern.
Mit Ruhe und Bürgernähe beantwortete der CSU-Kandidat die Fülle von Fragen, bei denen sein Konkurrent von der SPD zuweilen Schwierigkeiten hatte: Als ein Besucher ihn nach dem Verkehrsaufkommen auf der B8 fragte, verwies er die gemeindliche Internetseite. Zu wenig für einen Geschäftsleiter, der sich auf eine verkehrspolitische Diskussion vorbereiten sollte – und zu fern von einer freundlich-entgegenkommenden Servicehaltung.
Unter´m Strich bleibt die B8 ein Dauerthema. Allerdings für eine realitätsnahe, kenntnisreiche Politik, nicht für Wunschträume.
CSU