Einigkeit über alle Parteigrenzen hinweg
Hupen, Pfeifen, Rufe, Plakate: Angesichts der jüngsten Gemeinderatssitzung machten Dutzende Demonstranten vor der Bürgerhalle ihrem Unmut gegen die Pläne für ein ICE-Werk der Deutschen Bahn in Schwarzenbruck/Mimberg Luft. Über alle Partei- und Vereinsgrenzen hinweg bestand Einigkeit, dieses Werk in der Gemeinde nicht zu dulden. An der Spitze: Bürgermeister Holzammer (Bild Startseite: NP)
Später, in der Sitzung des Rates, erläuterten Karl Heinz Holzwarth, Qualitätsmanager der Bahn und sein Kollege, Projektleiter Carsten Burmeister, konkret ihre Pläne: Nach Rücksprache u.a. mit der bayerischen Staatskanzlei sowie dem Wirtschaftsministerium stünden neun bayerische Standorte für ein ICE-Werk zur Debatte, die jetzt nach 33 Kriterien auf ihre Eignung geprüft würden. In der Sache handelt es sich um eine Halle mit einem Platzbedarf von rund 40 Hektar bei einer Länge von etwa drei Kilometern. Hier sollen 450 Mitarbeiter ab 2023 in der Zeit von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens ICE-Züge der neuesten Generation warten und säubern, bevor sie in Nürnberg wieder zum Einsatz kommen. Bei dieser Planung, so später insbesondere die Initiatorin der Demonstration, Gemeinderätin Tanja Holl, würden die Umwelt, insbesondere die Nähe zum Kanal und der Bannwald, eklatant betroffen. Schon insofern sei das Projekt der zukünftigen Generation nicht zuzumuten. Der Lärm, die helle Beleuchtung und das regelmäßige Hupen zur Sicherheit gaben die Mitarbeiter der Bahn zu: Freilich nicht ohne zu betonen, dass man Gutachten anfertigen lassen werde, um die Lautstärke in erträglichen Grenzen zu halten. Kritik kam aus dem Gemeinderat auch bezüglich des Verkehrs auf der B8, die durch das Projekt untertunnelt werden müsse, aber eben auch einen (noch) höheres Fahrzeugaufkommen hinnehmen müsse. Wasser, Abwasser, Strom, – all dies wird die Bahn natürlich auch benötigen – andernfalls hat das Werk keine Chance.
Nach einer sachlichen, aber kontroversen Sitzung verabschiedeten sich die Manager, während der Gemeinderat, von den beiden Bürgermeistern über alle Parteigrenzen hinweg, nach einer Lösung für die Verhinderung des ICE-Werkes suchte. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Hopf schlug vor, noch vor einem Raumordnungsverfahren anwaltlichen Rat zu suchen. Diese Idee, unterstützt und verstärkt von seinem Fraktionskollegen Marc Wunder, fand in einer von Bürgermeister Holzammer vorgeschlagenen und durchgeführten Abstimmung Einstimmigkeit im Gemeinderat. NP